Freitag, 3. Februar 2017

Ist Lyrik cool?

Zur Lesung von Jan Skudlarek und Tamara Malcher in der Stadtbibliothek Bielefeld am 3. Februar 2017


Als Frau Habighorst Publikum und Podium im Namen der Stadtbibliotheken begrüßte, konnte sie nicht ohne Stolz feststellen, dass es bereits die 3. Lesung im Rahmen des Postpoetry-Projekts in ihrem Hause war. Der Veranstaltungssaal der Bibliothek war mit knapp 80 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 der Gesamtschule Rosenhöhe gut gefüllt.

Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rosenhöhe, Foto: Heike Habighorst

Wie die Fachlehrerin Frau Löwenstein erzählte, hatten die Schülerinnen und Schüler sich in der Woche zuvor mit Barock-Lyrik beschäftigt. Daran schlossen die Texte von Tamara Malcher und Jan Skudlarek formal und thematisch sicher nicht nahtlos an. Aber das jugendliche Publikum schaffte den Sprung anscheinend mühelos und folgte der Lesung sehr konzentriert und stellte beiden Lyrikern viele Fragen.


Jan Skudlarek, Tamara Malcher, Thomas Kade,
Foto: Heike Habighorst. 
Dass es so eine lebendige Veranstaltung wurde, lag wohl auch daran, dass der Dortmunder Lyriker Thomas Kade als Moderator durch seine Gesprächsführung deutlich machte, dass alles zur Sprache kommen kann.
„Früher habe ich Gedichte geschrieben, weil ich dachte, es sei cool“ gestand Tamara Malcher. „Ist das cool?“, hakte der Moderator ein. Ein erstaunlich vielstimmiger Chor antwortete: „Ja!“   Na also.

Horst-Dieter Koch




Jan Skudlarek und Tarmara Malcher, Preisträger des Landeswettbewerbs postpoetry.NRW, sind am 3. Februar zu Gast in der Stadtbibliothek Bielefeld.

Jan Skudlarek, (geb. 1986 in Hamm) wuchs in Nordrhein-Westfalen und Spanien auf. Er studierte Philosophie und Hispanistik an den Universitäten in Münster und Madrid. Er ist Redakteur bei „STILL – Magazin für junge Literatur und Fotografie“. Seit 2008 veröffentlichte er Gedichte in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien. 2010 erschien das Lyrikheft erloschene finger (Parasitenpresse), 2013 der Gedichtband Elektrosmog (Luxbooks). Er erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen und lebt in Berlin.

Seine Lesungspartnerin Tarmara Malcher wurde 1995 in Recklinghausen geboren und studiert freie Kunst an der Kunstakademie Münster. Sie gewann 2013 den „Hürfelder Literaturpreis für engagierte Literatur“ mit ihrer Kurzgeschichte Festakt gegen Rassismus und Intoleranz. Aktuell ist sie in der Anthologie „Lyrischer Lorbeer 2015“ mit dem Gedicht ruhiges regen vertreten.

Moderiert wird die Lesung von dem Dortmunder Autor Thomas Kade.  


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